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Melissa P. Mit geschlossenen Augen |
Unbedingt lesen! Aber Vorsicht: Diese unglaublich erscheinende,
angeblich rein biographische Geschichte verlangt danach, in einem Stück
gelesen zu werden. Das Buch ist wohl etwas schockierend für Leute mit
leicht angegrauten Moralvorstellungen; etwas lernen kann man aber in
jedem Fall – und sei es nur die Tatsache, dass nicht alle
Menschen die gleichen Ideen haben.
Eine weitere Möglichkeit zu lernen besteht darin, dass Melissa P. ziemlich genau beschrieben hat, warum sie wie gehandelt hat. Sogar ein ausgewiesener Frauennichtversteher kann da brauchbare Schlüsse draus ziehen. [2004-07-18]
Goldmann Verlag, München 2004
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Rainer Erd OnlineRecht kompakt: Von der Domain zum Download |
Die Anschaffung dieses Buchs ist reine Geldverschwendung. Eigentlich
hätte man hoffen müssen, dass eine weitere Auflage erscheint, damit die
ganzen Fehler in dieser „2., vollständig überarbeiteten und
erweiterten Auflage“ korrigiert würden. Gar keine weitere Auflage
ist aber wohl auch gut.
Ein bißchen was kann man lernen über Details von Signaturgesetz, Urheberrecht und Domainrecht; aber alle Beschreibungen sind didaktisch grauenhaft und insbesondere für die angeblich als Zielgruppe auch avisierten „interessierten Laien“ vollkommen ungeeignet. Ob der verständliche Teil inhaltlich stimmt, kann ich nur eingeschränkt beurteilen, aber als Beispiel mögen „ Meta-Tags hat das Landgericht Hamburg für unzulässig erklärt.“ (S. 37) und „to provide = vermitteln“ (S. 47) dienen... Nutzungsklasse: bunter Briefbeschwerer. [2004-07-12]
Fachhochschulverlag, Frankfurt a.M. 2002
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Pauline Réage Geschichte der O
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Sehr schön! Allerdings verstehe ich nicht, was um dieses Werk für ein
Wirbel gemacht worden sein muss...? Auch hatte ich den Eindruck, dass
Überraschung und Spannung stark nachlassen; man bekommt doch den
Eindruck, als sei ein Ende von der Autorin herbeigesehnt worden. Vorher
ist es allerdings eine faszinierende Geschichte, sehr schön
aufgeschrieben.
Insgesamt stark empfehlenswert; das Buch dürfte ja auch gelegentlich mal günstig auf 'nem Grabbeltisch auftauchen. Ach so: Das Vorwort von Jean Paulhan am besten gleich überspringen. [2004-07-12]
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1977
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Christoph Brandhurst Extrem! |
Lange stand dieses Werk bei mir im Regal, bevor ich dazu kam, es zu
lesen. Besucher, die einen Blick hineinwarfen, haben durchaus
unterschiedliche Meinungen geäußert. Auch ich habe mich mit mir noch
nicht ganz einigen können, aber interessant war's in jedem Fall.
Ein wenig unschön waren Fehler, die sich offensichtlich aufgrund mangelnden Korrekturlesens eingeschlichen haben. Auch ist der Stil aller Erzählungen sehr ähnlich, gelegentlich wird's deshalb etwas langweilig. [2004-06-27]
Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2003
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Kurt Tucholsky Schloß Gripsholm |
Eine ganz feine Erzählung. Welcher Mann fühlt sich nicht verstanden,
wenn Tucholsky schreibt, „Ja, wir wollen wohl ein bißchen viel:
kluge Gespräche und Logik und gutes Aussehen und ein bißchen Treue und
dann dieser nie zu unterdrückende Wunsch, von der Frau wie ein
Beefsteak gefressen zu werden“?! Ich war schon lange nicht mehr
erst mitten in der Nacht schlafengegangen, weil ich ein Buch unbedingt
zu Ende lesen wollte, aber dieses Buch hat es geschafft.
Wer's noch nicht gelesen hat und ein bißchen romantische Verliebtheit vertragen kann, sollte es sich gönnen. Und falls mir bei Gelegenheit mal jemand erklären könnte, ob Frauen diese Erzählung auch so klasse finden, würde ich mich echt freuen! [2004-06-26]
Rowohlt, Hamburg 1950
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Armistead Maupin Die Kleine |
Wer auch immer da ET auf dem Titel plaziert hat, hat einen Fehler
gemacht. Ja, die Geschichte ist die von Tamara De Treaux, die ET
gespielt hat; aber es geht nicht um den Film. Ich bin mir nicht sicher,
ob man sich dazu hätte durchringen sollen, eine wirklich authentisch
biographische Erzählung zu erstellen -- oder zumindest einen nur
„zufällig“ biographisch angehauchten Roman abzuliefern. So
ist vollkommen unklar, was der Realität entspricht und was nicht.
Die Geschichte ist von Beginn an fesselnd und wird gegen Ende immer spannender. Ein wenig Zeit sollte man am besten einplanen, damit man das Buch gleich durchlesen kann. Wer Maupin schon gelesen hat, wird den Stil sofort wiedererkennen. (Auch Charaktere kommen dem Leser aus Maupins Stadtgeschichten bekannt vor, so z.B. der schwule Gärtner namens Ned.) Es geht nebenbei ein bißchen gegen George Bush (sen.) & Co., für leichte Drogen und -- natürlich -- für die Schwulen. [2004-06-20]
Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996 Geliehen hat mir dieses Buch Joachim Brauer.
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Tove Jansson Mumins lange Reise |
Mumin, ein Mumintroll, ist mit seiner Mutter auf der Suche nach einem
Platz an der Sonne, um ein Haus für den Winter zu bauen. Nebenbei
suchen sie auch noch den Muminvater, der vor längerer Zeit mit ein paar
Hatifnatten durchgebrannt ist. Bei der Suche helfen z.B. das kleine
Tier und die schöne Tulippa, die auch sehr gut Seepudding kochen kann.
Die Bücher über die Mumins sind wohl in Finnland seit langer Zeit die Kinderbücher schlechthin. Eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik, ein paar Liebesgeschichten und Abenteuer sind jedenfalls schon in diesem ersten Band der Reihe mit dabei. [2004-05-16]
Arena Verlag, Würzburg 1992
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Erich Fromm Haben oder Sein |
Ich habe das Buch Stück für Stück über einen längeren Zeitraum gelesen
und bin auch schon vor einiger Zeit damit fertig geworden, so dass es
mir etwas schwer fällt, zu jeder der vielen Markierungen, die ich
vorgenommen habe, etwas zu schreiben... Mir angekündigt als
„Standardwerk für Religions-Leistungskursler“ hat es sich
jedenfalls als außerordentlich interessant und lesenswert
herausgestellt.
Wer versucht, mit neutraler Einstellung an das Buch heranzugehen und es nicht auf der Leseliste seiner antikapitalistischen Jugendgruppe entdeckt hat, dürfte meiner Meinung nach bessere Chancen haben, seine Einstellung tatsächlich einiger der vorgeschlagenen Änderungen anzupassen -- ohne gleich in der heutigen Gesellschaft unterzugehen. Da sind wir dann auch beim Knackpunkt: Es sind alles Überlegungen, Phantasien, Wünsche; und je näher man dem Ende des Werks kommt, desto klarer wird, dass Fromm wohl auch keinen Schimmer hatte, wie man seine Überlegungen umsetzen könnte. Schade eigentlich. [2004-05-16]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976
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[ 2004-07-18 ] |
[ Marcus C. Gottwald <gottwald@inf.fu-berlin.de> ] |